Heute morgen habe ich einen Link zu der amerikanischen Seite Spirittree erhalten. Die Philosophie, die hinter einer biologisch abbaubaren Urne steckt, stimmt heiter und macht fast Lust aufs Vergehen… Bei Spiritree ist nicht nur die Urne biologisch abbaubar. Der zusätzliche Inhalt der Urne, Baumsamen Ihrer Wahl, gedeihen durch die Nährstoffen der Asche. Ein Baum anstelle eines Grabsteins kann so ewig an den oder die Verstorbene erinnern. Ein sympathischer Gedanke und dabei auch noch fast CO2 neutral.
Erdbestattung
Nun wird es etwas unappetitlich und schauerlich…Die Erdbestattung ist die traditionelle Form der Bestattung in unserem Kulturkreis. Unter ökologischen Aspekten haben wir hier Flächenverbrauch (Friedhöfe), natürliche Ressourcen (Holz) für den Sarg, Strom für die Produktion, Benzin für den Transport, also Schadstoffausstoß und Energieverbrauch. Auch könnten die Gifte, die sich im Leben eines Körpers angesammelt haben, Schwermetalle und Medikamentenreste, beim Verwesungsprozess den Boden oder in manchen Fällen auch das Grundwasser belasten. Noch etwas Schauerliches gibt es zu beachten:
Wachsleichen
Bestimmte Eigenschaften des Bodens verhindern bei Erdbestattungen das Verwesen der Körper, wie Franz-Peter Heidenreich von der Bundesstiftung Umwelt erläuterte. In festen und nassen Böden seien die Särge luftdicht abgeschlossen. Ohne Sauerstoff könne die Verwesung aber nicht einsetzen. Den Angaben zufolge verhärten die Hautfette des Verstorbenen und umgeben den toten Körper mit einer wachsartigen Schutzschicht und verhindern damit den Verfall.Diese Wachsleichen können theoretisch Jahrhunderte lang unverändert bleiben, hieß es. Oft wird erst nach Jahrzehnten entdeckt, dass die Körper nicht zerfallen sind. Für Friedhofsmitarbeiter bedeute das bei der Entsorgung eine gesundheitliche und psychische Belastung. Im Normalfall sei der körperliche Zerfall in etwa acht Jahren abgeschlossen. Nach einer Studie der Christian-Albrechts-Universität Kiel hat jede vierte Friedhofsverwaltung in Deutschland Probleme mit Wachsleichen. Ein weiteres Ergebnis: Bakterien des Toten und Medikamentenrückstände belasteten Böden und Grundwasser.
Feuerbestattung
Das Verbrennen von Toten ist wahrscheinlich die umweltfreundlichere Lösung.
Besonders im städtischen Bereich ist eine deutliche Zunahme von Feuerbestattungen zu verzeichnen. In manchen Großstädten sind heute mehr als die Hälfte aller Beisetzungen Feuerbestattungen.
Der Leichnam wird mitsamt dem Sarg in einem Krematorium verbrannt. Hierzu dürfen nur nicht geschraubte Särge aus Holz verwendet werden. Diese Särge müssen der VDI-Richtlinie 3891 entsprechen, um bei der Verbrennung die geringst mögliche Emission zu gewähren und sollten das BVSI Siegel tragen. Um eine eindeutige Zuordnung der Asche zu gewährleisten, wird ein Schamottstein mit einer Einäscherungs-Nummer auf den Sarg oder zum Leichnam gelegt. Dieser begleitet als Identifikationsmerkmal den gesamten Verbrennungsvorgang bis hin zur Urne und wird selbst Teil des Inhalts der Aschenkapsel.
Baumbestattung
Sowohl in Deutschland und Österreich als auch in der Schweiz ist eine Bestattung der Asche in einer biologisch abbaubaren Urne im Wurzelbereich von Bäumen (Naturbestattung) möglich. Die Bestattung kann im Wurzelbereich alter Bäume , aber auch bei gleichzeitiger Anpflanzung eines neuen Baumes erfolgen. Einige Eco-Urnenanbieter habe ich bei meiner Recherche in deutschen Seiten durchaus gefunden. Allerdings ohne den neuen Baum fürs Leben. Die poetische Form wie the Spirit Tree sein Konzept nennt, gefällt mir persönlich am besten und vermittelt mir zumindest leichtigkeit beim Gedanken an die letzte Ruhe.